Über 100 Tage im Amt – Das Interview mit Marc-André Schuhmann

Marc Andre Schuhmann

Marc-André Schuhmann ist nun seit über 100 Tagen der neue zweite Bürgermeister von Weißenohe.

Das macht uns als SPD Ortsverein mächtig stolz. Wie Andi die ersten Monate seiner Amtszeit so erlebt hat, was ihn überrascht hat und worauf er sich noch besonders freut, erfahrt ihr im folgenden Interview!

Hallo Andi!
Hallo Tina, grüß dich!


Jetzt hast du schon über 100 Tage deiner Amtszeit hinter dir.
Was hat dich bis jetzt am meisten in deiner neuen Funktion überrascht?
Für mich war mein einstimmiges Wahlergebnis überraschend.
Die Unterstützung des Gemeinderats und das Vertrauen, das da in mich gesetzt wird. Natürlich hat mich auch die Vielfältigkeit der anstehenden Projekte im Dorf zum Staunen gebracht, sei es der Bau des Mehrgenerationenparks, das Chorzentrum im Kloster oder der Breitbandausbau. Unsere Gemeinde ist ja relativ klein mit ihren 1.400 Einwohner*innen und es gibt doch so viel zu tun!
Die wenigsten in der Bevölkerung bekommen das alles mit.


Insgesamt 12 Jahre bist du Vorsitzender der SpVgg Weißenohe. Aus dieser Perspektive: Was muss in Weißenohe noch für die Vereine getan werden?
Die Kooperation mit der Gemeinde ist super, wir werden gehört und sind gut aufgestellt.
Die Veränderungen müssen auf der Ebene des Landkreises passieren.
Das Anmeldeverfahren für Veranstaltungen ist zu kompliziert, viele Leute fühlen sich abgeschreckt von diesen Hürden. Da müsste eine Vereinfachung der Verordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten her.
Die Sorgfaltspflicht ist wichtig, da bin ich voll dabei! Aber die Vorstände werden immens unter Druck gesetzt durch die Regelungen und die Haftungsvorgaben.


Schon eher Club, aber hauptsächlich SpVgg Weißenohe! 😉 (lacht)

Auf die Frage: „Club oder Kleeblatt?“

Sechs Jahre hast du deine Tätigkeit als Vorstand pausiert, um Zeit mit deinem Sohn zu verbringen.
Meine Frau brauchte mich, da konnte ich das Ehrenamt nicht mehr ausführen. Der Kleine war noch so jung, ich wollte seine Kindheit mitbekommen und Zeit mit der Familie verbringen.
Jetzt habe ich mit dem Gemeinderat nochmal einen ganz neuen Abschnitt und eine große Aufgabe vor mir, auf die ich mich aber sehr freue.


Wie sollte man kommunalem Populismus begegnen?
Wenn Lügengeschichten verbreitet werden, sollte man die Diskussion dazu nicht in der Öffentlichkeit austragen. Dieser medienwirksamer Auflauf würde den Populist*innen nur eine Plattform bieten.
Man sollte lieber das persönliche Gespräch mit den Bürger*innen suchen und die Situation durch Fakten klären.


Wie willst du die Entwicklung des Tourismus in Weißenohe und Dorfhaus in den nächsten Jahren gestalten?
Das wichtigste hierbei ist, dass man die Entwicklung des Tourismus in Verträglichkeit mit den Anwohner*innen gestaltet.
Durch den anstehenden Bau des Chorzentrums werden die Touristen-Zahlen  steigen. Hier will ich auf das Gleichgewicht achten, besonders was die  Parkplatzsituation anbelangt.


Was kann denn gegen die überlaufene Verkehrssituation getan werden?
Wenn wir neue Parkmöglichkeiten erschließen, dann auf jeden Fall außerhalb des Ortskerns, wir müssen den Ort autofrei bekommen. Die Falschparker*innen müssen stärker verfolgt werden. Es darf nicht sein, dass Rettungswege, Zufahrten, und der Weg nach Dorfhaus zugeparkt werden. Aber vor allem braucht es mehr Werbung für Öffis. Die Gräfenbergbahn verkehrt stündlich von Mittelfranken in die Fränkische Schweiz, von dort müsste eigentlich niemand mit dem Auto zu uns fahren.


Altfränkisch, auf jeden Fall!

Auf die Frage: „Dein Weißenoher Lieblingsbier?“

Die Wohnsituation in Weißenohe ist angespannt, es gibt kein freies Stück Bauland mehr. Wie willst du die Situation entschärfen?
Die Neubaugebiete sollten etappenweise eröffnet werden. Das würde den Ortsansässigen, die vielleicht erst ein paar Jahre später eine Familie gründen können oder wollen, länger die Möglichkeit geben, sich für ein Verbleiben im Heimatort zu entscheiden.
Auch Neubürger*innen, die nicht aus Weißenohe oder Dorfhaus stammen,  hätten mehr Zeit für die Bewerbung auf ein Grundstück.


Der Klimawandel kommt auch in die Fränkische Schweiz. Welche Maßnahmen können hier vor Ort ergriffen werden, um die Gemeinde klimaneutraler zu gestalten?
Für die Chorakademie ist die Einrichtung einer Hackschnitzelheizung am Festplatz geplant. An dieses Netz kann dann auch das untere Dorf angeschlossen werden. Die Gemeinde hat ein Solarkataster entwickeln lassen, das auf der Gemeindewebsite einsehbar ist und in dem jede*r Bürger*in sich über die Effizienz der Energiegewinnungsmöglichkeiten mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen auf den eigenen Dächern informieren kann. Inklusive einer ungefähren Kostenangabe!


Wie soll den Jugendlichen im Dorf Raum gegeben werden?
Wir müssen die Kultur zu uns in die Provinz holen, um auch hier Unterhaltung für die jungen Leute bieten zu können. Der Jugendtreff ist bald fertig ausgebaut, dann könnten dort kleinere Veranstaltungen oder Schülerdiskos stattfinden.


Vielen Dank für den Einblick in deine politische Arbeit und das Interview.
Sehr gerne!

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